Durch einen Zufall erfuhr ich, dass in unserem Verein noch ein 4. Platz in einem Team vorhanden war und so entschloss ich mich spontan, in diesem Jahr an der regionalen Vorentscheidung der Deutschen Brettspielmeisterschaften teilzunehmen. Die Spiele kannte ich alle, wenn ich sie auch nicht alle konnte, im Sinne von beherrschen, und bei Marco Polo bin ich mir sicher, es immer noch nicht wirklich zu können.
Das hat den Spaß, die Spannung und die Freude nur erhöht, weil es so völlig offen war, wie es für mich ausgeht. Allerdings hatte ich da ein wenig die Teamwertung ausgeblendet, was mir die anderen 3 beim Lesen dieses Berichtes bitte verzeihen mögen.
Selbstverständlich habe ich alle mehrfach geübt in den vorangegangen 12 Wochen, aber nicht so oft wie ich es gewollt und erst recht nicht so häufig, wie ich es gebraucht hätte.
Die Veranstaltung fand wie im Vorjahr im Riekhof statt und begann für mich mit dem Ausladen der Buffetsachen aus Elas Autos, welche mich dankenswerterweise von zuhause abgeholt hatte. Mein Aufwärmen setzte sich fort, indem ich für die Plakate der Reg Vor geeignete Flächen zum Ankleben suchte und ein Dutzend selbstgebastelter Girlanden aus Flyern der „Brett“ und der Spielkultur mit Hilfe anderer hilfsbereiter Teilnehmer anbrachte. Ich hüpfte wie ein Flummi von einem Raum zum anderen und fühlte mich mehr wie zum Orgateam zugehörig, denn als Teilnehmerin. Meine Teammitglieder erinnerten mich sanft daran, mich bitte mehr als letzteres zu verhalten, nachdem wir uns begrüßt und gegenseitig Glück gewünscht hatten. Zu dem Zeitpunkt war ich auch fast fertig mit dem Dekorieren und auch die Plakate der Brett, der großartigsten Brettspielveranstaltung Hamburgs, hatten ihre Plätze, zuletzt mit Holgers Hilfe, gefunden.
Ein Teilnehmer meinte, dass die Girlanden es wie eine Party aussehen lassen, und damit traf er für mich den Nagel auf den Kopf. So empfand ich es und das lockerte mich auf, und dämpfte etwas die Nervosität.
Zwischendurch ging ich immer wieder zum Buffet, welches eine üppige und fantasievolle Auswahl an selbstgemachten Essen und Kuchen der Teilnehmer enthielt und von Ela sehr souverän die ganze Zeit betreut wurde. Alles war übersichtlich, gut zu finden, und der Kaffee floss in Strömen. Jedenfalls für mich, denn ich nahm mir bestimmt 3-4 Becher über den langen Tag verteilt.
Rita, meine Teamchefin drückte mir dann kurz vor 10:00 Uhr, oder war es früher, einen kleinen Zettelstreifen in die Hand, der mich den Tag über begleitete und da ich keine Hosentasche besaß, steckte ich ihn in die Rückseite meines Namensschildchen welches ich trug. Bei meinem Namen ist so etwas recht praktisch, und erspart anderen, sich ihn merken zu müssen, was ohnehin am Anfang schwierig ist.
Auf diesem Papierstreifen, wo zuoberst der eigene Name stand, war eine Auflistung der 4 Spiele, der Tischnummern und der Sitzreihenfolge der Teilnehmer. Das war alles in Form von Abkürzungen, die mir wie Codes erschienen und bis auf die Tischnummern verstand ich sie bis zum Mittag nicht. Sobald ich „meinen“ jeweiligen Tisch gefunden hatte, ließ ich mir von den Mitspielern erklären, wo ich sitzen werde und welche Teamnamen sie hatten. Alles war zuvor ausgelost worden und einige wenige Gesichter kamen mir bekannt vor.
Die gesamte Organisation war von Karsten so durchdacht und perfekt vorbereitet, dass ein zeitnahes Beginnen und der Gesamtablauf mit Mittagspause, Abschlussehrungen und Preisverteilung wie am „Schnürchen“ lief. Es gibt da nichts zu verbessern und alles nur zu bewundern.
Das erste Spiel Kingdom Builder lief sehr gut für mich und ich hoffte, dass es sich den Tag über so fortsetzen würde, was es dann doch nicht tat. Ich werde den geneigten Leser nicht mit einer ausführlichen Beschreibung der folgenden Runden von Quixx, Marco Polo nach der Mittagspause, welche herrlich lang war, und dem Abschluss Port Royal langweilen. Nur soviel sei gesagt: es brachte mir sehr viel Spaß, viel Freude und auch etwas Entspannung, und bewies wieder einmal, dass auch beim verlieren eine heitere, ja wirklich positive Stimmung besteht, und dabei sein, wirklich alles bedeutet.
Die gesamte Raum- und Tischsituation war wunderbar angeordnet, es gab ausreichend Platz für alle und damit fühlte ich mich wohl, konnte mich gut konzentrieren, und die sanfte Geräuschkulisse war belebend und anregend. Auch die gepolsterten Stühle haben sehr zum Wohlbefinden beigetragen und im nachhinein weiß ich nicht, wie es mir auf Holzstühlen ergangen wäre, da mein Sitzkissen zu Hause lag…
Bei der Preisauswahl, welche aus einer 3 Meter langen Tischreihe bestand, vollgestellt mit verschiedensten und vielen neuen, noch eingeschweißten Spielen konnte ich mir als eine aus der vorletzten Punktegruppe (56. von 64) etwas aussuchen. Ich ging unvorbereitet was ich nehmen soll dorthin, und es rettete mich davor daneben zu greifen, dass Holger mir mehrfach einen Spieltitel zuraunte. Es gab für alle Teilnehmer was zum Aussuchen und alle gingen mit zufriedenen, viele mit glücklichen Gesichtern vom Preisetisch weg.
Der Abschluss bestand dann im Ablösen der Plakate und meiner Deko und der Girlanden, die ja auf weiteren Veranstaltungen weiter verwendet werden sollen. Viele Teilnehmer blieben freundlicherweise solange, bis die vielen Tische und Stühle zurückgestellt waren. Das ging Hand in Hand und voller Solidarität mit dem Orgateam.
So war ich die letzte mit Karsten, die ihr „Buffetgeschirr“ säubern und einpacken konnte. Holger und er brachten die Ausrüstung der Orga zu seinem Wagen und starteten, kurz bevor Ela mit mir zurückfuhr.
Parallel lief das Restabwaschen des Vereinsgeschirrs und noch das Einladen der vielen Sachen in Elas Auto. Es blieb ein halber Kuchen (Schokopuffer) auf dem Buffet stehen, welchen ich dem sehr netten Studenten vom Riekhof schenkte. Eigentlich hätte er wohl ein Trinkgeld verdient, für seine wirklich freundliche und gute Hilfe, aber das hatte ich nicht auf dem Schirm und ich hoffe, dass ihm der Kuchen schmeckte.
Schon vor der Ankunft bei mir zuhause war mir klar, dass ich im nächsten Jahr wieder dabei sein werde und anderen empfehle ich es wärmsten, auch mal mitzumachen. Es ist herrlich!
Eure Sirkka
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